Wein aus Pessac-Léognan

Die Region, in der die Römer schon vor über 2.000 Jahren Weinreben pflanzten, zeichnet sich heute sowohl durch erstklassige Rotweine als auch durch die besten trockenen Weißweine des Bordeaux aus. Pessac-Léognan-Wein ist vielfältig, da jedes Château ganz eigene Cuvées produziert. Alle Weingüter verbindet der hohe Qualitätsanspruch im Sinne der Graves-Klassifikation mit 16 Cru Classés. Weinkenner wissen die Eleganz, Geschmeidigkeit und Fruchtigkeit der edlen Tropfen zu schätzen. Zum Ratgeber »

Ratgeber: Pessac-Léognan Weine

Inhaltsverzeichnis

• Lage und Terroir: beste Bedingungen für Pessac-Léognan-Wein
• Die Appellation der Pessac-Léognan-Weine
• Wussten Sie schon, dass…
• Typische rote Rebsorten
• FAQ – Fragen und Antworten zu Pessac-Léognan-Wein

Lage und Terroir: beste Bedingungen für Pessac-Léognan-Weine

Das Weinbaugebiet Pessac-Léognan befindet sich in der Region Graves, die zum Bordeaux gehört. Es hieß früher Haut-Graves, wurde 1987 jedoch zur eigenen Appellation. Der Name geht auf die beiden weinbaulich wichtigsten Orte Pessac und Léognan zurück. Auf etwa 1.000 Hektar gedeihen hier die Trauben für Rotweine, auf weiteren 300 Hektar Weißweinreben. Pro Jahr kommen so durchschnittlich 68.500 Hektoliter edelster Pessac-Léognan-Wein zusammen.

Im Norden reicht Pessac-Léognan direkt an das Stadtgebiet von Bordeaux heran. Im Süden und Osten von windschützenden Pinienwäldern umrahmt, dient der Weinregion die Garonne im Osten als Wärmespeicher. Deshalb ernten die Winzer die Trauben hier auch besonders früh. Die steinigen Böden, die die Sonnenergie tagsüber aufnehmen und nachts abgeben, prägen das Terroir. Das sehr milde und feuchte Klima bietet die besten Voraussetzungen für exzellente Pessac-Léognan-Weine.

Die Appellation der Pessac-Léognan-Weine

Bereits 1855 erhielt das Château Haut-Brion in der Region Pessac-Léognan bei der Bordeauxwein-Klassifikation den Rang eines Premier Grand Cru – als einziges Weingut außerhalb des Médoc. Die Bestrebung, eine ähnliche Liste für Graves einzuführen, war erst 100 Jahre später erfolgreich. 1953 kam es zu einer ersten Klassifikation mit 16 Cru Classés, die 1959 noch einmal überarbeitet wurde. Obwohl die Weinbauregion Graves deutlich größer ist, liegen alle klassifizierten Gewächse in der Appellation Pessac-Léognan.

Wussten sie schon, dass…

… die Weinregion Graves und damit auch der Pessac-Léognan-Wein im Bordeaux einzigartig sind? Nur hier werden trockene Weißweine als Cru Classés klassifiziert. In anderen berühmten Weinbaugebieten der Region gelten die Appellationen ausschließlich für Rotwein. Für die Produktion offiziell klassifizierter Pessac-Léognan-Weißweine dürfen drei weiße Rebsorten verwendet werden: Sémillon (Cuvée-Quote durchschnittlich 69 Prozent), Sauvignon Blanc (mittlerer Anteil 29 Prozent) sowie Muscadelle. Die Erntebeschränkung ist auf 48 Hektoliter pro Hektar festgelegt.

Typische rote Rebsorten

Für die Herstellung von Pessac-Léognan-Rotwein sind sechs rote Rebsorten zugelassen. Die Regelungen der Appellation besagen, dass die Ernte auf 45 Hektoliter pro Hektar beschränkt werden muss.

Cabernet Sauvignon

• Stil: intensiver, komplexer Geschmack
• Aromen: rote und schwarze Johannisbeere, Pfeffer, grüne Paprika
• Körper: intensiv
• Säure: mittel
• Terroir: Kiesel, Schotter

Merlot

• Stil: samtiger, mittelgewichtiger Wein
• Aromen: rote Johannisbeere, Blaubeere, Kräuter
• Körper: mittel
• Säure: niedrig
• Terroir: Kalk, Ton, Lehm

Cabernet Franc

• Stil: säure- und tanninbetonter Wein
• Aromen: Kirsche, rote Johannisbeere, Kräuter
• Körper: mittel
• Säure: hoch
• Terroir: Kalk, Lehm, Sand

Petit Verdot

• Stil: würziger Geschmack mit reichen Tanninen
• Aromen: rote und schwarze Johannisbeere, Kirsche, Bitterschokolade
• Körper: mittel
• Säure: niedrig
• Terroir: Kiesel, Schotter

Malbec

• Stil: äußerst tanninbetonter Wein
• Aromen: Kirsche, Waldbeeren, Gewürze
• Körper: intensiv
• Säure: mittel
• Terroir: Schotter, Kies

Carménère

• Stil: fruchtiger, samtiger Geschmack
• Aromen: Kirsche, Pflaume, Brombeere
• Körper: intensiv
• Säure: niedrig
• Terroir: Schotter, Sand

FAQ – Fragen und Antworten zu Pessac-Léognan-Wein

Wie schmeckt Pessac-Léognan-Wein?

Das hängt davon ab, zu welchen Teilen welche Rebsorte verarbeitet wird. Grundsätzlich zeichnet sich Pessac-Léognan-Rotwein durch seine Eleganz und Reichhaltigkeit aus. In den edlen Tropfen dominieren Aromen reifer heller und dunkler Früchte wie rote und schwarze Johannisbeere, Brombeere und Pflaume. Auch Noten von gerösteten Mandeln, Lakritz, Kakao und Rauch sind möglich. Pessac-Léognan-Weine sind körperreich und besitzen eine ausgewogene Tanninstruktur. Auch die Weißweine werden durch fruchtige Aromen geprägt, hier sind es jedoch eher Pfirsich, Mandarine, Orange und exotische Früchte. Dazu kommen Noten von Vanille und Edelhölzern. Das intensive Geschmackserlebnis beruht auf der mehrmonatigen Reifung im Barrique.

Welche Serviertemperatur ist für Pessac-Léognan-Wein ideal?

Rotwein aus Pessac-Léognan servieren Sie am besten bei 15 bis 17 °C. Weißwein sollte kühler genossen werden, am besten bei 8 bis 10 °C.

Was ist eine Cuvée?

Es handelt sich um einen Verschnitt mehrerer Rebsorten, wobei die besten Eigenschaften aller Partner einen echten Spitzenwein ergeben. Die Spitzen-Pessac-Léognan-Weine bestehen aus mindestens zwei Sorten.