GIN – Wie unterscheiden sich eigentlich Gin Sorten?
Ob London Dry, Aged Gin, Gin Rosé oder eine der vielfältigen anderen Sorten: Das Gin Sortiment wächst stetig und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Doch welche Gin Sorten gibt es und was ist der Unterschied zwischen den Gin Sorten?
Im Wesentlichen gibt der Name der verschiedenen Gin Sorten Aufschluss über die verschiedenen Produktionsverfahren. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einen kleinen Einblick in die Welt des Gins geben und Sie die Vielfalt des Gins verstehen lassen.
Die Gin Grundidee
Alle Gin Sorten benötigen als Grundlage einen destillierten Basisalkohol und pflanzliche Rohstoffe (sogenannte Botanicals), mit denen der Alkohol aromatisiert werden kann. Pflichtbestandteil ist dabei Wacholder. Wie viele Botanicals letztendlich verwendet werden, ist allerdings nicht festgelegt. Beim The Botanist Gin werden beispielsweise 22 Botanicals verwendet.
Die verschiedenen Ginsorten
Der Standard Gin
Der Compound Gin ist die einfachste Produktionsweise des Gins. Im Gegensatz zu anderen Gin Sorten werden die Pflanzenbestandteile bei der Herstellung in den puren Alkohol gelegt, um dort ihre Geschmacksaromen zu entfalten. Anschließend wird er nur noch trinkfähig abgefüllt – fertig!
Der Klassiker: London Dry Gin
Seit bereits 1830 gibt es den wohl bekanntesten Stil in Sachen Gin: den London Dry Gin. Im Gegensatz zu anderen Gin Sorten werden an den London Dry höhere Anforderungen gestellt. Er muss mindestens dreimal destilliert werden und der Basisalkohol muss von hoher Qualität sein, sodass das Destillat mindestens einen Alkoholgehalt von 70 Vol.-% aufweist. Eine weitere Aromatisierung im Nachgang ist nicht gestattet. Das bedeutet, er wird nur mit Hilfe von Wasser auf Trinkstärke angepasst.
Unsere Empfehlung: Tanqueray
Distilled Gin
Im Gegensatz zum Compound Gin ist die Produktion des Distilled Gins schon etwas komplizierter. Während der Compound Gin mit Hilfe des Mazerationsverfahrens aromatisiert wird, wird hier zusätzlich die Destillation benötigt. Das bedeutet, die verschiedenen Botanicals werden nicht nur in puren Alkohol eingelegt, sondern zusammen destilliert.
Unsere Empfehlung: Mare Gin
Old Tom Gin
Ein echtes Comeback erlebte der Old Tom Gin. Anfang der 2000er besannen die Menschen sich wieder auf alte Drinks und der Old Tom gewann wieder an Bedeutung. Ihn zeichnet seine Süße aus, da ihm im Gegensatz zu dem London Dry oder dem Distilled Gin Sorten nach der Destillation noch ein wenig Zucker hinzugefügt werden darf.
Unsere Empfehlung: Hayman's Old Tom
New Western Gin
Der New Western besticht durch seine unkonventionelle Art. Er bezeichnet Gin Sorten, die nicht Wacholder als hauptsächlichen Geschmack haben, sondern ihren Fokus eher auf vor allem regionale Besonderheiten legen.
Unsere Empfehlungen:
1. Der Hendrick's Gin: Dieser Gin setzt vor allem auf seine Rosen- und Gurkenessenzen. Der typische Wacholder ist sowohl in der Nase als auch am Gaumen kaum noch zu erkennen.
2. Der Spitzmund Gin: Beim Spitzmund Gin hat man sich in erster Linie an der Pflaume als Botanical orientiert. Sie ist sehr dominant im Geschmack und im Geruch. Hinzu kommen Haselnüsse, Äpfel und Koriander als weitere Aromen.
Aged Gin
Eine eher selten gefragte Gin Sorte stellt der Aged Gin dar. Er beruht sich auf Traditionen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, als der Gin noch in alten Eichenfässern auf dem Schiff transportiert wurde. Durch das Holz werden dem Gin, wie auch bei anderen Spirituosen, nochmals ganz eigene Geschmacksaromen hinzugefügt. Wichtig ist hierbei, trotz der zusätzlichen Aromen den Charakter des Gins zu bewahren, denn durch diese spezielle Lagerung und Reifung bekommt er schnell einen ähnlichen Charakter wie ein Whisk(e)y oder Rum.
Unsere Empfehlung: Der Koskue Gin
Gin Rosé
Der Gin Rosé oder der pinke Gin, wie er auch gerne genannt wird, ist noch sehr neu. Die Gin Sorte hat meist ein starkes Beerenaroma (Erdbeeren, Himbeeren), wodurch sie einen süßlichen, frischen Geschmack erlangt. Mit diesem sommerlichen Touch und einer leicht rosigen bis pinken Farbe macht er sich immer beliebter bei den Gin Liebhabern.
Unsere Empfehlung: Der Gordon's Premium Pink Distilled Gin. Dieser besonders beerige Gin besticht bereits durch seine Farbe im Glas. Er glänzt wunderschön pink und hat dazu noch einen exzellenten Geschmack. Die Kombination aus der Frische des Gordons und der Süße der Früchte macht den Gin perfekt.
Sloe Gin: Der falsche Gin
Der Sloe Gin wird zwar als Gin geführt, ist aber viel mehr Likör als Gin. Durch seinen süßen Geschmack und dem geringen Alkoholgehalt entspricht er eigentlich nicht den Anforderungen eines Gins, weshalb er auch gerne 'falscher Gin' genannt wird. Er eignet sich hervorragend für Cocktails und andere süße Mischgetränke. Namensgeber sind die Schlehenbeeren, die mit Zucker versetzt dem Gin hinzugefügt und anschließend mazeriert werden.
Unsere Empfehlung: Probieren Sie den Hayman's Sloe Gin.
Auch interessant: Unsere Besonderheiten
In unserem Gin Sortiment gibt es einige ganz besondere Gin Sorten, die nicht einem klassischen Gin entsprechen. Dazu zählen der Barista Club Gin, unser Kyle’s Club 23 und der Saffron. Während die meisten Gin Produktionen auf Zitrusaromen setzen, kommen bei diesen Gin-Sorten ganz eigene Botanicals zum Einsatz.
Der Kyles Club 23 wird beispielsweise mit Brombeer- und Himbeeraromen abgerundet und lässt sich darum besonders gut mit Beeren Limonaden genießen.
Der Barista Club Gin hingegen setzt auf etwas völlig anderes. Inspiriert durch den Kaffee „Peru Highland“ entschied sich die Hanseatic Coffee Company aus Hamburg, einen Gin mit Kaffeearoma zu entwickeln. Mit einem guten Tonic Water wird er zu einem echten Highlight.
Beim Saffron bedient man sich an einem der teuersten Gewürze der Welt: dem Safran. Gemeinsam mit Fenchel zeichnet er diesen Gin aus. Trotz dieser ungewöhnlichen Bestandteile ist der Gin sehr vollmundig und süß im Geschmack.