Weinlexikon
Die große Welt des Weins kurz erklärt
So vielfältig wie unser ersklassiges Weinsortiment ist, so vielfältig ist auch der Sprachgebrauch rund um das Thema Wein. Ob Fachsimpeleien, Rebsorten oder Anbaugebiete, all diese Begriffe können einen auf den ersten Blick ganz schön durcheinander bringen. Damit Sie auch als Nicht-Weinprofi die Weinsprache verstehen und beim nächsten Treffen mitreden können, haben wir an dieser Stelle einige wichtige Begriffe für Sie zusammengestellt und kurz erklärt. Wenn Ihnen auf unserer Seite oder in Ihrem Alltag ein Ausdruck also einmal nicht bekannt sein sollte, nutzen Sie gerne unser Weinlexikon, um noch ein bisschen mehr Wissen mitzunehmen.
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abbeeren | Ablösen und Entfernen der Beeren von den Stielen (Rappen). Insbesondere grüne Stiele würden ansonsten ungewollte Gerbstoffe in den Wein abgeben. |
Abgang | Nachgeschmack; Dauer der Geschmackseindrücke eines Weines am Gaumen nach dem Herunterschlucken |
Abstich | Verfahren zum Trennen von Bodensatz und Wein (z.B. Trennung von Weißwein und Hefe) |
Abzug | s. Abstich |
A.C. |
Abkürzung für: Appellation Contrôlée, heute AOP |
Acolon | Rotweinrebsorte, Kreuzung aus Lemberger und Dornfelder |
adstringierend | lat. für zusammenziehend. Eigenschaft des Weines, ein von Tannin pelziges, trockenes und raues Mundgefühl zu hinterlassen |
Agraffe | Drahtgestell zur Befestigung des Korkens bei Schaumweinen aufgrund des erhöhten Drucks |
AOP | Abkürzung für: Appellation d’Origine Protégée (Weine mit geschützter Herkunftsbezeichnung), höchste Qualitätskategorie für französische Weine, verliehen durch die INAO |
Appellation | herkunftsmäßig bestimmtes Anbaugebiet Frankreichs |
Assemblage | s. Cuvée |
Auslese | Qualitätsstufe für Prädikatsweine aus Deutschland. Elegante, kräftige und komplexe Weine aus vollreifen Trauben mit einem Restzuckergehalt von 83–100 °Oe |
Barrique | Eichenfass, das für den Ausbau eines Weines verwendet wird. Das Fassungsvermögen aus dem Bordeaux-Gebiet beträgt 225 Liter |
Beerenauslese | Qualitätsstufe für Prädikatsweine aus Deutschland, hergestellt aus edelfaulen Trauben mit intensiver Restsüße |
Botanicals | Pflanzengruppen wie Kräuter oder Früchte, die zur Herstellung des Gins verwendet werden und ihre Aromen an den Gin abgeben |
Bouquet | frz. für Blumenstrauß, s. Bukett |
Botrytis |
Schimmelpilz, an unreifen Trauben unerwünscht. An ausgereiften Trauben häufig erwünschte Edelfäule zur Herstellung edelsüßer Weine (s. Süßweine) |
Bukett | Duft eines Weines im Glas, Kriterium bei der Qualitätsprüfung |
Burgunder | Weine aus dem Anbaugebiet Burgund in Frankreich oder Weine der Burgunder-Rebsorten/Pinot-Rebsorten |
Champagne | französisches Anbaugebiet, vorgeschriebene Herkunft des Champagners |
Champagnermethode | frz.: méthode champenoise, vorgeschriebenes Verfahren der Herstellung von Champagner, s. Flaschengärung |
Chaptalisation | Verfahren zur Erhöhung des Alkoholgehalts von Wein durch Zugabe von Zucker |
Château | frz. für Schloss, Bezeichnung eines Weingutes in französischen Anbauregionen |
Cuvée | Wein aus verschiedenen Rebsorten, Verschnitt |
Daube | Begriff aus dem Fassbau, Längshölzer der Fässer / Barriques |
Deckwein | farbkräftiger Wein zur Intensivierung farbschwacher Rotweine |
Degorgieren | Arbeitsschritt bei der Flaschengärung, Entfernen der abgestorbenen Hefen aus den Flaschen der Schaumweine |
Degustation | s. Verkostung |
Dekanter | Karaffe zum Dekantieren von Wein |
Dekantieren | Umgießen des Weines in eine Karaffe (s. Dekanter) zur Tennung des Weins vom Bodensatz (s. Depot). Zum Inkontaktbringen mit Sauerstoff s. Karaffieren |
Depot | Bodensatz in der Weinflasche, insbesondere bei Rotweinen |
Dessertwein | Wein, der sich besonders gut zu Süßspeisen anbietet, z.B. Süßwein, Schaumwein oder Likörwein |
Direktträger | wurzelechter Rebstock |
Dornfelder | Frühreifende Rotweinrebsorte, die nach Imanuel Dornfeld benannt ist. Als Decksorte gezüchtete Kreuzung aus Helfensteiner und Heroldrebe |
Edelfäule | Form der Graufäule, gewünschter Grauschimmel auf reifen weißen Trauben. Er lässt den Zuckergehalt und somit das Mostgewicht ansteigen und macht die Herstellung von edelsüßen Weinen möglich |
Edelfirne | Altersgeschmack von Weinen, der gewünscht ist |
Edelreis | Einjähriger Rebtrieb und oberirdischer Teil einer Rebsorte nach der Veredelung. Das Edelreis bestimmt die Rebsorte und wird z.B. auf einen reblausresistenten Wurzelstamm aufgepfropft, um die Rebsorte vor der Reblaus zu schützen |
edelsüß | Edelsüße Weine haben einen sehr hohen Restzuckergehalt und werden aus Trauben hergestellt, die von Edelfäule befallen waren |
Eiswein | Qualitätsstufe für süße Prädikatsweine aus Deutschland, die aus gefrorenen Trauben gekeltert werden |
entrappen | s. abbeeren |
Erzeugerabfüllung | Anbau, Weinerzeugung und Abfüllung erfolgen durch den Winzer, weiter gefasster Begriff als Gutsabfüllung |
fad, fade |
geschmackliche Beschreibung für: langweilig oder ausdruckslos, häufig verwendet bei müden, überalterten oder oxidierten Weinen |
Federweißer | weißer Traubenmost , dessen Gärung gerade erst begonnen hat. Der süße Most ist noch kohlensäure- und hefehaltig und wird auch "Neuer Wein" genannt |
feinherb | Geschmacksbezeichnung, die halbtrocken entspricht und weingesetzlich nicht definiert ist |
Fiasco | Bauchige, strohumwickelte Flasche für Chianti |
Finale | s. Abgang |
Firne | Altersstadium des Weines, bei dem eine Dunkelfärbung eintritt |
Flaschengärung | Methode zur Schaumweinherstellung, unterschieden in klassische Flaschengrung und Transvasierverfahren |
Fülle | s. Körper |
Gerbstoffe |
Stoffe im Wein aus den Traubenschalen, -kernen und -stielen, die einen leicht bitteren, pelzigen Geschmack auslösen |
Gewürztraminer | aromatische Weißweinrebsorte mit rötlicher Beerenhaut, Hauptanbaugebiet: Elsass |
Grappa | s. Tresterbrand |
Graufäule / -schimmel |
s. Botrytis |
Gutsabfüllung |
Strengere Form der Erzeugerabfüllung mit folgenden Kriterien: 1) Der Betrieb führt eine eigene Steuerbuchhaltung |
halbtrocken | Geschmacksangabe für Weine und Schaumweine, geprägt von einer gewissen Restsüße |
Hanglage | Weinbergslage mit einer deutlichen Neigung des Hangs |
herbal | eng. für die Geschmacksangabe vegetabil oder grasig |
Histamin | Biogenes Amin, das während des Säureabbaus entsteht und Unverträglichkeiten auslösen kann |
INAO | Abkürzung für Institut national de l’origine et de la qualité, s. auch AOP |
Jahrgangston | typische Aroma- oder Geschmacksnoten eines bestimmten Jahrgangs |
Jahrgangsverschnitt | Verschnitt von Weinen aus verschiedenen Jahrgängen |
Jerez | s. Sherry |
Kabinett |
Qualitätsstufe für Prädikatsweine aus Deutschland. Feine, leichte Weine aus reifen, aber recht früh gelesenen Trauben mit geringerem Alkoholgehalt und einem Restzuckergehalt von 70–82 °Oe |
Kalkofen | Weinbergslage in der Pfalz mit Kalk-, Lehm- und Tonmergelböden |
Karaffieren | Umgießen eines Weines in eine Karaffe zum Zweck des Sauerstoffkontaktes und der Aromenausbildung. Zur Trennung des Weins vom Depot s. Dekantieren |
Kellerei | s. Weinkellerei |
Kelter | Presse zum Auspressen von Trauben oder vergorener Maische |
Keltern | Herstellungsprozess eines Weines, spezieller: Auspressen der Trauben |
klären | Trubteilchen entfernen, vor allem eingesetzt bei Weißweinmosten |
Körper |
geschmackliche Dichte eines Weins |
Kultwein |
Besonderer Wein bekannter Hersteller, der meist nur in kleinen Mengen gekeltert wird und für den Liebhaber viel Geld ausgeben |
Lage | entweder eine abgegrenzte Fläche (Einzellage) oder mehrere, benachbarte Flächen, die zusammgefasst werden (Großlage) |
Laktisch | Geschmacks- und Geruchsangabe für Weine mit Milchsäurestich: an Milch, Butter oder Käse erinnernd |
Lese | Weinernte |
Lieblich | gesetzlich geregelte Geschmacksangabe für Weine: deutlich von Restsüße geprägt (12/18g pro Liter < und > 45g pro Liter) |
Likörwein | durch die Zugabe von Alkohol aufgespritete / verstärkte Weine; hoher Alkoholgehalt |
Maische | Gemisch aus Fruchtfleisch, Traubenschale und -kernen, Produkt nach dem Ausquetschen der Trauben |
Maischegärung |
Methode zur Rotweinbereitung: Most wird auf der Maische vergoren, um Farb- und Gerbstoffe (Tannine) zu lösen und Zucker in Alkohol umzuwandeln |
Mazeration |
Prozess während der Maischegärung, bei dem der Most in Kontakt mit Traubenteilen (insbesondere der Beerenhaut) steht, um gewünschte Stoffe wie Farbe, Aroma und Tannine zu lösen |
Most | Saft aus den Trauben, Vorstufe des Weines |
Mostgewicht | Gewicht von Traubenmost im Verhältnis zum Volumen; gemessen in Deutschland in Grad Oechsle; hauptsächlich beeinflusst der Zuckergehalt das Mostgewicht |
Moussieren | Schaumbildung |
Nachgärung | Unkontrollierte bzw. unerwünschte Gärung des Weins in der Flasche |
Nachhall | s. Abgang |
nasszuckern/nassverbessern | Anreichern des Mosts durch Zugabe einer Zucker-Wasser-Lösung; in Deutschland, Österreich sowie in der Schweiz verboten |
noble rot | engl. für Edelfäule |
nobre | portugies. für nobel oder edel, als Dão nobre Bezeichnung für Spitzenweine aus dem Dãogebiet |
Notreife | Vegetationsabschluss der Rebe aufgrund von ungünstigen Bedingungen wie sehr starker Trockenheit |
Obstwein | Weinähnliches Getränk aus Äpfeln und Birnen mit mind. 5% Vol. |
Oechsle | Einheit für Mostgewicht, Gewichtsverhältnis von einem Liter Most zu einem Liter Wasser bei 20 °C |
Önologie | Wissenschaft / Lehre vom Wein |
organoleptische Prüfung | Sinnenprüfung / Verkostung, sensorische Prüfung bzw. Bewertung eines Weins nach organoleptischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch oder Farbe |
Oxidation | Reaktion von Inhaltsstoffen des Mosts oder Weins mit Sauerstoff |
Panschen | Verfälschen von Weinen, die für den Verkauf vorgesehen sind, durch z.B. die Verwendung unzulässiger Substanzen |
Parellada | Spanische Weißweinsorte, Hauptanabaugebiet: Katalonien |
Perlage | Perlenbildung beim Entweichen von Kohlendioxidbläschen bei Schaumweinen |
Perlit | Gesteinsglas, das beim Filtrieren verwendet wird |
pfropfen | Veredelungsprozess: Edelreis wird mit einem Wurzelstamm (Unterlage) verbunden |
Phänologie | Lehre vom Erscheinungsbild der Rebsorten in Abhängigkeit von den vier Jahreszeiten |
Piwi | Kurzform für pilzwiderstandsfähige Rebsorte |
Prädikatswein | Höchste Qualitätsstufe deutscher Weine; Prädikate sind Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein, Trockenbeerenauslese |
Qualitätswein mit Prädikat |
heute: Prädikatswein |
Quetschmühle | s. Traubenmühle |
Quinta | portugies. für Weingut |
Rancio |
Geschmacks- und Geruchsbegriff für Weine aus heißen Anbaugebieten, die bewusst oxidativ ausgebaut wurden |
Rappen |
Stiele der Trauben, s.a. abbeeren |
Rebe | s. Weinrebe |
rebeln | s. abbeeren |
Reiswein | entsteht durch die Verzuckerung und alkoholische Gärung von Reis oder Reisstärke; Alkoholgehalt: 5-20% Vol. |
Remontage | Umwälzen bzw. Umpumpen während der Maischegärung |
Reserva | Zusatzbezeichnung für Qualitätswein in Spanien und Portugal, Voraussetzung Spanien: mind. 3 Jahre Reifung, 1 davon im Eichenfass; Voraussetzung Portugal: mind. 1 Jahr Reifung für Weißweine, mind. 3 Jahre Reifung für Rotweine, davon 1 in der Flasche |
Riesling | aromatische weiße Rebsorte mit hohem Säuregehalt; den noblen Rebsorten (cépages nobles) zugehörig |
Rohfäule | Befall unreifer Trauben mit Graufäule, kann zu enormen Verlusten führen |
Roter Traminer | Spielart der weißen Rebsorte Gewürztraminer |
Sake | Japanischer Reiswein |
Sauerfäule | s. Rohfäule |
Sherry | spanischer Likörwein aus Andalusien |
Sommelier | Weinkellner/-in, Verantwortliche/-r des Weins |
Spätlese | Qualitätsstufe für Prädikatsweine aus Deutschland mit einem Mostegewicht von 76–90 °Oe; spätere Lese als Kabinett |
Spundloch | Öffnung in einer Daube des Holzfasses, zur Befüllung genutzt und mit dem Spund verschlossen |
Süßweine | Weine mit sehr hohem Restzuckeranteil |
Sulfite | Salze aus der Schwefelsäure, erhindern die Oxidation, somit die Nachgärung und dienen einer längeren Haltbarkeit |
Supertuscan | Hochwertige Weine aus Italien, die nicht zu den DOC Weinen zählen |
Tannine | s. Gerbstoffe |
Traubenmühle | Mühle zum Quetschen der Trauben, zur Herstellung der Maische verwendet |
Trockenbeerenauslese | Qualitätsstufe für Prädikatsweine aus Deutschland mit dem höchsten Restzuckergehalt, hergestellt aus edelfaulen, geschrumpften Trauben |
Terroir | Begriff aus Frankreich ohne klare Übersetzung; Standortfaktoren (insb. Bodeneinflüsse) und ihre Besonderheiten, die die Qualität des Weines beeinflussen |
Trester | Rückstände der Trauben nach dem Pressen; können zum Tresterbrand destilliert werden |
Tresterbrand | Branntwein aus Pressrückständen (s. Trester); italienisch Grappa |
umkippen | Ist ein Wein umgekippt, hat er seinen geschacklichen Höhepunkt überschritten und ist ungenießbar geworden |
Unfiltriert | Weine, die vor dem Abfüllen nicht filtriert werden, um Aromenverluste zu vermeiden |
Veratmen | Verbrennung innerhalb des Zellstoffwechsels; Begriff dafür, dass sich der Säuregehalt während der Reife verringert |
Verkostung | Weinanalyse und -bewertung mithilfe der Sinnenprüfung von Farbe, Duft und Geschmack zur Aussage über geschmackliche Qualität, Lagerfähigkeit etc. |
Vorlese | schlechte und unreife Trauben werden vor der Lese aussortiert |
Weinbauer | s. Winzer |
Weinhauer | s. Winzer |
Weinkellerei | Verarbeitungs- und Abfüllbetrieb; Trauben, Moste oder Grundweine werden von Externen bezogen |
Weinrebe | Gattung der Familie der Rebengewächse |
Winzer | |
wurzelecht | Rebstock wächst auf seinen eigenen Wurzeln und wurde nicht auf eine Unterlage gepfropft |
Xeres | s. Sherry |
Yecla | Anbaugebiet mit geschützter Herkunftsbezeichnung (D.O.) für Qualitätsweine aus Südostspanien |
Zellulose | Anschwemmschicht beim Filtrieren von Weinen |
Zweigelt | Österreichische Rebweinsorte, 1920 entdeckt von Fritz Zweigelt |