Weinland Tunesien
Tunesien – zwischen Meer und Wüste
Als nördlichstes Land Afrikas liegt Tunesien direkt am Mittelmeer. Das bekannte Urlaubsziel ist im Norden von heißen Sommern und milden, regenreichen Wintern geprägt. In Küstennähe herrschen im Sommer Temperaturen von bis zu 40°C, in Saharanähe können sogar über 50°C erreicht werden.
Die nördliche Landschaft weist das Atlas-Gebirge sowie fruchtbare Täler auf. Der grüne Norden steht im starken Kontrast zur trockenen Sahara im Süden des Landes. Die Vegetation nimmt immer weiter ab, was den Weinbau auf den Norden beschränkt.
Tunesischer Weinanbau nach französischem Vorbild
Die Weinbaugebiete Tunesiens liegen im vegetationsreichen Norden in Küstennähe, aber teilweise ist eine künstliche Bewässerung nötig. Seit 1957 folgt das Weinrecht dem französischen Muster und stuft die Gebiete nach folgenden Qualitäts-Klassen ein:
AOC (Appellation d´Origine Contrôlée)
VDQS (Vins de Qualité Supérieure)
VS (Vins Supérieurs)
VCC (Vins de Consumation Courante)
Auch bei den Rebsorten lassen sich Verbindungen zu Frankreich erkennen. Zu den wichtigsten Reben zählen u.a. Chardonnay und Clairette blanche sowie Alicante Bouschet und Cabernet Sauvignon. Die Anbaugebiete der Reben für die Weinproduktion sind rückläufig, da die Tafeltrauben einen immer höheren Stellenwert einnehmen.
Weinbau in Tunesien: Erfahrung seit Jahrtausenden
Die Geschichte des tunesischen Weinbaus geht bis in die Zeit der Karthager zurück. Dort schrieb Magon im 28-teiligen Handbuch 'De re rustica' über die Landwirtschaft und den Weinbau. Wie in vielen weiteren Ländern brachten die Römer den Weinbau bedeutend voran, bis er unter muslimischem Einfluss zum Erliegen kam.
Professionell bauten Weinreben erst wieder französische und italienische Siedler in Tunesien an. Lange Zeit exportierte das Land dann Deck- und Verschnittweine. Mit Übertritt in die Planwirtschaft setzte die nächste Krise in den 60ern ein. Heute unterliegt der Weinbau fast komplett staatlicher Kontrolle.
