Rotwein aus Italien
Wein kommt in Italien neben Brot und Oliven täglich auf den Tisch. Nicht nur zum Essen genießen die Italiener den edlen Tropfen aus ihrem Land. Auch zum geselligen Beisammensein darf Rotwein aus Italien nicht fehlen. Auf etwa 650.000 Hektar Rebfläche zwischen Alpen und Mittelmeer wachsen jährlich Trauben für weit über 42 Millionen Hektoliter Wein – vorwiegend italienischer Rotwein. Was ihn zum Inbegriff der mediterranen Weinkultur macht und welche Unterschiede es zwischen den Anbaugebieten und Qualitätsstufen gibt, lesen Sie hier.
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Ratgeber: Italienische Rotweine
Ursprung der Weinkultur in Italien
Der Weinbau in Italien – und in erster Linie der italienische Rotwein – hat eine über 3000-jährige Tradition. Bereits die Etrusker pflanzten um 1000 vor Christus erste Rebstöcke an, die sie aus Griechenland einführten. Während der langen Herrschaft der Römer erlebte das Land eine wahre Hochzeit von Weinproduktion und -konsum. Auch an der Züchtung von Reben und der Steigerung der Weinqualität haben sie einen großen Anteil.
In der Neuzeit lag der Fokus zunächst stark auf Masse statt auf Klasse. Deshalb litt die Qualität der in großen Mengen exportierten Rotweine und Weißweine bis in die 1960er Jahre stark unter dem wirtschaftlichen Fokus. Erst danach konnte sich das Image des Rotweins aus Italien durch hervorragende Jahrgänge großer Weingüter aus der Toskana nach und nach erholen. Heute ist das Gebiet eine der renommiertesten Rotweinregionen weltweit – und das nicht nur wegen des berühmten Chiantis.
Die italienischen Rotweinregionen und -sorten
Noch vor 150 Jahren gab es innerhalb Italiens mehrere zollbewehrte Grenzen, sodass jede Region ihre eigenen Weine anpflanzte. Hieraus resultiert noch heute eine enorme Sortenvielfalt von geschätzt 2000 unterschiedlichen Rebsorten. Die am meisten angebaute Rote Sorte in Italien ist die Sangiovese-Traube, auch „Blut des Jupiters“ genannt. Die edle Rotweintraube aus der Toskana ist auch unter Rebvarianten wie Brunello zu finden. Dazu zählt der Brunello di Montepulciano oder sein „kleiner Bruder“ Rosso di Montepulciano: prestigeprächtige und berühmte Tropfen rund um das Städtchen Montepulciano.
Das großartige Gegenstück wird auf den 1000 Hügeln des Piemont erzeugt. In diesem bevorzugten Anbaugebiet im Norden Italiens genießen die aus der herzhaften Rebsorte Nebbiolo erzeugten Weine Weltruf. Der Name stammt von dem Wort nebbia (Nebel) ab; gleichbedeutend mit dem Nebel, der sich wie ein Schleier auf die Weinberge legt und sinnbildlich für den weißen Belag auf den Beeren steht, welcher sich bei der Vollreife bildet. Barbaresco und Barolo sind in der Jugend tanninbetonte Weine, die später zu einschmeichelnden, faszinierenden großen Weinen heranreifen. Darüber hinaus entwickelte sich im Piemont auch die Rebsorte Barbera zu Topqualitäten.
Auch im Trentino und im Anbaugebiet Venetien bietet sich eine herrliche Auswahl duftiger frischfruchtiger italienischer Rotweine. Viele davon sind Bioweine aus biologischem Anbau. Außerdem sind süffige Rotweine aus Italien mit feiner Restsüße in diesen Landesteilen zuhause, die Freunden der lieblicheren Kategorie große Komplimente entlocken. Generell sind die meisten italienischen Weine eher trocken. Beliebt sind zudem geradlinige italienische Rotweine aus dem Friaul und von den Ufern des Gardasees wie der geniale Valpolicella.
In der Mitte und im Süden Italiens sind viele Weißweine präsent. Attraktive Rotweine beruhen hier auf den autochthonen Rebsorten Negroamaro, Nero d'Avola, Aglianico und dem besonders gern getrunkenen Primitivo in den Anbaugebieten von Apulien und Sizilien. Hier finden die Trauben die zur vollen Reife notwendigen Wärmegrade auch noch im Herbst. Durch das mediterrane Klima im Süden erhalten die Rotweine aus Italien eine erhebliche Extraportion Farbe und besitzen wenig Säure. Die Voraussetzungen für höherklassige und auch süße Tropfen wie Marsala sind auf den vulkanischen Böden und Höhenlagen besonders gut. Die rote Rebe Nero d'Avola hat dabei das beste Potenzial für Spitzenweine.
Qualitätsstufen von italienischem Rotwein
Ende der 1970er Jahre kam die neue Generation italienischer Rotweine langsam in Schwung. Das lag neben verbesserter Qualität besonders auch an den überaus attraktiven künstlerischen Ausstattungen. Besonders wichtig war die Einführung der Qualitätsstufen DOC (Denominazione Di Origine Controllata) und DOC G (Garantita) mit strengen Kontrollen von Top-Weinen. Die Erträge wurden reduziert und neben der mit Abstand verbreitetsten Rotweintraube Sangiovese begannen die Winzer mit externen Rebsorten wie Merlot, neue Cuvées zu kreieren. Für die Qualitätsverbesserung mit nicht zugelassenen Reben konnte das Weingut seinen DOC-Status verlieren.
Italienischer Rotwein ist bei Ihrem Weinhandel online in diesen Qualitätsstufen erhältlich:
- Vino: entspricht dem einfachen Tafelwein
- IGT (Indicazione Geografica Tipica): vergleichbar mit dem Landwein
- DOC (Denominazione di origine controllata): Qualitätswein mit Trauben ausschließlich aus dem genannten Anbaugebiet
- DOCG (Denominazione di origine controllata e garantita): höchste Qualitätsstufe für italienischen Rotwein wie bei deutschem Prädikatswein
Tipps und Hinweise zur Etikettierung
Auf Flaschen von Rotwein aus Italien können folgende Begriffe vermerkt sein:
italienisch | deutsche Entsprechung |
---|---|
Asciutto | sehr trocken |
Secco | trocken |
Abboccato | halbtrocken |
Amabile | lieblich |
Dolce | süß |
Rosso | rot |
Riserva | länger gelagert, oft drei Jahre |
Stravecchio | sehr lange gereift (Beispiel: Marsala) |
Vendemmia | Jahrgang |
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